Waldbaden – das tut es für deinen Darm

Wie du mit Waldbaden deinen Darm unterstützt
Waldbaden, auch Shinrin Yoku genannt, steht für einen bewussten und entspannenden Aufenthalt im Wald. Dieser hilft, Stress abzubauen und die Gesundheit zu fördern. Denn der Wald hat unsichtbare Mitbewohner, die sogar deinen Darm und das Darm-Mikrobiom positiv beeinflussen.
Ein Waldbad in Terpenen
Liebst du auch die wohlduftende, herrlich frische Luft, die dich sofort tiefer durchatmen lässt? Tannennadeln, nasser Waldboden und herunter gefallene Blätter ergeben einen Geruch, den du seit vielen Millionen Jahren kennst. Damit atmest du Stoffe ein, mit denen Pflanzen untereinander Botschaften austauschen, sogenannte Terpene. Das sind winzige Moleküle, die Informationen preisgeben, wie z.B.: „Achtung, da kommt ein Fressfeind“ – und schon ist die gesamte Nachbarschaft alarmiert. Terpene flirren auch durch den Wald, wenn du dich dort aufhältst, spazieren gehst oder hindurch joggst. Besonders hoch ist die Konzentration der Terpene übrigens im Frühling und Sommer.
Das Mikrobiom des Waldes
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Waldbaden beim Stressabbau hilft, das Immunsystem stärkt, mehr Lebensfreude vermittelt und den Körper insgesamt stärkt.

Hast du gewusst, dass es nicht nur ein Mikrobiom im Darm, im Mund oder auf der Haut gibt, sondern auch der Wald ein Mikrobiom hat? Das Mikrobiom des Waldes sind die vielen Mikroben, Viren, Pilzsporen, Pollen und Terpene, die dort alle, nicht sichtbar für unser Auge, ihren Platz finden. Sie sind vital für gesunde Ökosysteme und unseren Organismus.

Natürliche Impfung zur Stärkung des Immunsystems
Beim Waldbaden findet also die Vielzahl an Mikroben, welche in der Luft schweben, rasch den Weg auf und in deinen Körper, verändern dort dein Mikrobiom der Haut, Lunge und Darm positiv. Und das ist vor allem für dein Immunsytem von grosser Bedeutung. Diese immunologische Toleranz ist genau das, was einem durch das Stadtleben geformten Immunsystem fehlt. Es ist zu wenig verschiedenen Mikroorganismen ausgesetzt. Die Folge sind Überreaktionen, die sich etwa als chronische Entzündungen äussern können. Der Wald hingegen wirkt sozusagen wie eine permanente Impfung. Er führt uns die verlorenen Mikroorganismen zu, die wir aufgrund unserer Hygiene in der Stadt nicht mehr in dem Masse, wie von der Natur vorgesehen, um uns, an uns und in uns haben.
Doppelte Hilfe bei Stress
Ist es der Wald, der das Mikrobiom fördert, so kann Stress dieses negativ verändern und die gesundheitsförderlichen Bakterien, vor allem im Darm, hemmen. Daher wirkt das Waldbaden auf zwei Ebenen. Einerseits durch die Vorteile des Wald-Mikrobioms, andererseits durch die Möglichkeit, Stress abzubauen.

Möglichst oft und ausgiebig „ein Bad im Wald“ zu nehmen, bringt Deinen Darm in Balance

Seit ich das weiss, laufe ich mit einem ganz anderen Gefühl durch den Wald. Zum Beispiel stelle ich mir die Terpene und Mikroben als kleine, glitzernde Schutzmoleküle vor, die mich stärken und gesund halten. Ich berühre die Pflanzen, streife sie mit Händen, Armen, Beinen. Und das ist nicht nur gut für meinen Stressabbau, was sich positiv auf meine Darm Balance auswirkt, sondern auch die Zahl und Aktivität meiner körpereigene Killerzellen, was mein Immunsystem stärkt. Und da dieses zu 80 % über meinen Darm gesteuert wird, ist das ein wunderbares Training für ein kraftvolles Darm-Abwehrsystem.
Übung: Tauche mit allen Sinnen ein, tanke auf und tue dir etwas Gutes – lass endlich mal wieder los und den Alltag hinter Dir. Gehe in den Wald und lese dir diese Zeilen laut vor. Atme dabei die klare Luft tief und langsam ein und aus:

Im Wald erlebe ich mich als Teil des Ganzen. Es ist als verbände ich mich mit den Bäumen, Sträuchern, Blumen und Beeren, mit dem Waldboden, seinem Wurzelwerk und den Pilzringen, allen Insekten und Tieren, dem Duft nach Harz, dem Vogelgezwitscher, dem Pochen des Buntspechts und natürlich auch den Terpenen. In dieser Vernetzung fühle ich mich aufgehoben, ich bin Teil der Wald-Kommunikation und das stärkt meine Geborgenheit. Dank dieser Verbundenheit mit dem Wald komme ich mir selbst näher. Meine Sinne schärfen sich, als ob ich klarer sehen, besser (zu-)hören, intensiver riechen und schmecken könnte. Hier fühle ich mich so präsent im Hier und Jetzt wie kaum an einem anderen Ort. Wahrscheinlich liegt es im Wesen der unverfälschten Natur des Waldes, welches mich zu den eigenen Wurzeln und Urgefühlen zurückbringt.

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